Kreidezähne bei Kindern – Molaren-Inzisiven-Hypo­minera­li­sation (MIH)

Kreidezähne unterscheiden sich von gesunden Zähnen durch eine schlechtere Schmelzqualität und farbliche Veränderungen. Der Zahnschmelz ist oft porös und weich, was zu Abplatzungen führen kann. Kinder mit MIH-Zähnen empfinden häufig Schmerzen beim Zähneputzen und Trinken aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit, was die Mundhygiene erschwert und die Kariesanfälligkeit erhöht.

Die genauen Ursachen von Kreidezähnen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren während der Zahnentwicklung – vom 8. Schwangerschaftsmonat bis zum 4. Lebensjahr – eine Rolle spielen. Dazu zählen chronische Erkrankungen (z.B. Atemwegserkrankungen), bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika), Umweltgifte (z.B. Bisphenol A) und genetische Veranlagung. In der Schweiz sind etwa 10 % der Grundschulkinder betroffen.

Regelmässige zahnärztliche Untersuchungen sind wichtig, um Kreidezähne frühzeitig zu erkennen. Bereits ab dem 5. Lebensjahr können Kreidezähne durchbrechen, daher sollte der Zahnarzt den Durchbruch dieser Zähne überwachen. Auch bei Milchzähnen können Kreidezähne auftreten, weshalb Kontrollen ab dem ersten Zahn sinnvoll sind. Bei festgestellter Schmelzbildungsstörung erhalten Eltern Tipps zur Zahnpflege und Ernährung, um Folgeschäden zu minimieren.

Die Behandlung von Kreidezähnen hängt vom Schweregrad der MIH ab. Bei leichten Formen ohne Verlust der Zahnhartsubstanz kann eine Fissurenversiegelung den Zahn schützen. Regelmässige Kontrollen und das Auftragen von Fluoridlack sind wichtig für die Kariesprophylaxe.

Bei schweren Formen mit Zahnhartsubstanzverlust wird je nach Defekt und Durchbruch eine Füllung oder eine Teil- bzw. Vollkrone empfohlen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Zahn zu entfernen und anschliessend kieferorthopädisch zu behandeln.

Es ist ratsam, nicht zu lange mit der Behandlung von Kreidezähnen zu warten. Vereinbaren Sie frühzeitig einen Termin in unserer Praxis, um die Zahngesundheit Ihres Kindes zu sichern und Zahnverlust zu vermeiden.